Totenkuss
Erhöre tief in den Mauern das Gejammer
Wo die Unschuld falsche Strafe sühnt
Opfer jener feigen Hinterlist
Vom Kuttenträger verführt
Einzig geleitet vom Verlangen
Nur einen Kuss zu erbeten
Das Geschenk der Freiheit lockte
Wenn auch Nebel das Auge bedeckte
Und wache Sinnе tief im Dunkel schlafen liеß
Tücke und Bosheit im Mantel der Askese
Das Unbesessene nie besitzen darf
Bestürzt über die Werte zweier Welten
Klar, doch ungreifbar in der Ferne
Und das Göttliche verblasst!
Lässt nun büßen was ihn verschmähte
Ruft den Schnitter ihm zu dienen
Zu holen was er nicht haben darf
Den Kuss der Toten!
In letzter Stund' führt er den Gesang
Niemand ihn mehr hören kann