Nasenküsse
Es war einmal ein Komponist, noch jung und unbekannt
Der schrieb so manches schönes Lied mit Sinn und mit Verstand
Er gab sich große Mühe, aber der Erfolg blieb aus
Nur von seinem Töchterlein bekam er viel Applaus
Ging sie am Abend schlafen, machte er noch längst nicht Schluss
Drum gaben sich die beiden auf die Nase einen Kuss
Dann lachte sie ihn an und hüpfte in ihr Bett hinein
Und dabei fiel ihm eines Tages dieses Liedchen ein
Nasenküsse schmecken gut
Nasenküsse gehen ins Blut
Aber eines muss man wissen
Man sollte nie mit Schnupfen
Küssen!
Ein sehr gestrenger Studienrat ging grad am Haus entlang
Doch plötzlich blieb er stehen und lauschte heimlich dem Gesang
Das kleine Lied verfolgte ihn im Schlaf die ganze Nacht
Und noch am nächsten Morgen ist er damit aufgewacht
Er pfiff das Lied noch immer, als er in die Schule trat
Und summte es gedankenvoll sogar noch beim Diktat
Den Schülern kam der Text zwar irgendwie recht komisch vor
Doch in der großen Pause sangen alle schon im Chor
Nasenküsse schmecken gut
Soldaten zogen grad vorbei zu einem Staatsempfang
Da standen sie und schwitzten in der Sonne stundenlang
Aus lauter Langeweile fingen sie zu singen an
Und nach ein paar Minuten sangen alle hundert Mann
Dann landete das Flugzeug und der Präsident erschien
Die Herren der Regierung gingen langsam zu auf ihn
Als man sich zur Begrüßung herzlich in die Arme nahm
Da spielte das Musikkorps und man staunte, was da kam
Nasenküsse schmecken gut
Es war einmal ein Komponist, noch jung und unbekannt
Der schrieb so manches schöne Lied, mit Sinn und mit Verstand
Da sitzt er nun und fragt sich, war es Zufall oder nicht
Dass jedermann noch heute voll Bewunderung von ihm spricht