Mein altes Roß
Mein altes Roß
Mein Spielgenoß
Was siehst du mich wiehernd an?
Deine Sehne, wie lahm!
Mein Mut, wie zahm!
Wir reiten nicht mehr hindan!
Du schüttelst dein Haupt
Deine Nüster schnaubt!
Ich glaube, du träumst, Kamerad:
Wir fliegen zusamm'
Über'm Bergeskamm
Den alten geliebten Pfad!
Ein knarrendes Tor
Du scharrst davor
Deine schäumende Stange tropft!
Ein rauschеnd Gewand
Eine weißе Hand
Die den funkelnden Hals dir klopft!
Es stäubt der Kies
Schlaf süß, schlaf süß;
Und hinaus in die blauende Nacht!
Auf tauigem Rain
Im Mondenschein
Dahin mit Macht, mit Macht!
Verhängt den Zaum
Im Herzen ein Traum
Auf der Lippe den letzten Kuß;
Dumpf hallender Huf
Und Wachtelruf
Und fern ein rauschender Fluß!
Einen letzten Blick zurück
Zurück, zurück
Auf der Liebsten schlafendes Haus!
Mein Kamerad
Wie schad', wie schad'
Daß alles, alles ist aus!
Mein Kamerad
Den geliebten Pfad
Den hat verweht der Schee!
Und das Tor verbaut
Und verloren die Braut
Und mein Herz so weh, so weh!