Faule Früchte

Tobias Vetter

Gott erwacht, er hat die Jahre verschlafen
Mehr als er zählen kann, er war müde von allem
Müde vom Vergeben. Müde vom Bestrafen
Müde von allen die versuchen, ihm zu gefallen
Dabei Dinge tun, die er so verachtet
Es macht müde, wenn man das zu lange betrachetet
So müde, dass man dann nicht mehr darauf achtet
Wie sich diese Menschheit tiefer in die Hölle schlachtet
Er hat den Teufel gebannt, er wurde Rauch
Weil man bei Monstern wie diesen keinen Teufel mehr braucht
Bei einem Wesen, das von selbst geistig verstaubt
Bis nicht einmal Gott mehr an den Menschen glaubt
Dann hat er sich zur Ruhe gelegt, hat das alles ignoriert
Hat in Träumen den Frieden und die Stille gesucht
Doch die Träume wurden durch und durch regiert
Von Sachen, die Menschen machen, sie sind Gottes Fluch

Gott hat das lange betrachetet, hat viel geduldet
Nur er weiß, was die Menschheit ihm schuldet
Doch das ist zu Ende, er macht ohne uns weiter
Er bläst die Posaune und schickt die vier Reiter

Und jetzt wo er wieder wach ist
Sieht er, dass für ein kein Plaz ist
Dass die Welt nicht mehr rund sondern flach ist
Wie der Mensch - flach und aus Plastik
Und sie werden regiert von Nullen und Einsen
Von virtuellen Welten, die sie glauben zu kennen
In denen Kunstmenschen leben, in künstlichen Kreisen
Sich an künstlichen Wänden die Schädel einrennen
In künstliche Nahrung aus Mikrowellen beißen
Dabei gedankenleer den künstlichen Himmel betrachten
Unter dem künstliche Vögel künstlich kreisen
Doch es sind Engel, die danach trachten
Die Menschen zu vertreiben
Und sie im Jenseits zu entmachten
Jene Menschen, die immer dachten
Sie könnten eigene Pläne und Geschichte schreiben

Gott hat das lange betrachtet, hat viel versäumt
Jetzt kommt die Schar der Engel, die den Dreck wegräumt
Die Erde wird eng und der Himmel wird weiter
Sie blasen die Posaune und schicken die Reiter

Die Erde wird leer, der Himmel geht auf
Die Reinigung der Diktatur nimmt ihren Lauf
Was so stolz stand fällt Stein um Stein
Die Heerschar der Engel reißt alles ein
Burgen und Paläste werden Trümmer
Man sieht, wie alles Leben verkümmert
Man sieht, die Reue kommt stets zu spät
Erst wenn sich der Schatten vor die Sonne legt
Und auch Gott erkennt, er hat sich geirrt
Der lange Schlaf hat ihn zu sehr verwirrt
Und auch ihn reut es erst nach der Tat
Um die Frucht zu bekämpfen, muss man an die Saat
Doch vor der Saat muss die Wurzel sterben
Also zieht er selbst aus um die Engel zu verderben
Und dann, am Ende, nach Mord und Raub
Hat er sich selbst totgeglaubt

Gott hat das lange betrachetet, jetzt ist er tot
Die Engel und die Menschen ebenso
Die Erde ward leer und sie dreht sich weiter
Da hilft keine Posaune und keine vier Reiter

Curiosidades sobre a música Faule Früchte de Glasperlenspiel

De quem é a composição da música “Faule Früchte” de Glasperlenspiel?
A música “Faule Früchte” de Glasperlenspiel foi composta por Tobias Vetter.

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