Die grüne Regenrinne II
Was bisher geschah
„Ich war voll wie eine Strandhaubitze”
„Wie war ich hergekommen?”
Schonungslos donnerte der Himmel seine Strahlensalven
Glühend heiß, ich wollt' ein Temperaturtief
Doch es schob sich die Sonne wie ein zäher gelber Ladebalken
Über einen wolkenfreien Bluescreen
Hilft nichts, seit meinem Fall war ich Privatdetektiv
Doch freute mich auf die Aufklärung wie auf eine Vasektomie
Folgte der Spur meines nächtlichen Partymobils durch die Straßen Berlins
Und fand einen Anblick vor, als wäre ein Wal explodiert
Hab' spekuliert, dass man die Verwüstung als Satire versteht
Da war auf der Straße 'ne Schneise von Kotze, frei nach dem Motto: das Ziel ist der Weg
Die Fährte führte durch Shisha-Cafés und 'ne vietnamesische Videothek
Sah auf der Fahrt im Linienverkehr etwa sieben bis zehn mal die Liebe des Lebens
Doch das ist nur eine Trivialität, die Spur endet am Staatsmuseum
Aus Angst vor Restpopeln vollzog ich eine Nasenleerung
Durch ein Loch in meiner Hosentasche und mit flinken Händen
Zog ich meinen schweißklebrigen Hodensack von den Innenschenkeln
Fein rausgeputzt erforschte ich das Museum von innen
Hat das Gemälde geblinzelt oder sollte ich weniger trinken?
Statt Regenrinnen war nur ein trautes Paar Zähne zu finden
Die bei näherem Hinsehen meinem Kumpel gehörten, ich ließ sein Telefon klingeln
Das Freizeichen nährte die Hoffnung auf eine Zeugenaussage
Doch entgegen kam mir das Gegenteil einer Freundschaftsanfrage
Er wünschte mir lispelnd mit von Inzestmetaphern verdeutlichter Sprache
Für meine abscheulichen Taten Heuschreckenplagen
Mmh, ich muss hören, was wird auf den Straßen gemunkelt?
Schwang mich aufs Bike, denn ich hatte grad das Rad neu erfunden
Mein Kontaktmann stand rauchend vor 'ner Hafenspelunke
Doch wollte den Mund nicht öffnen, als hätt' er Belag auf der Zunge
Vielleicht hilft ein Säckchen voller Münzen dem Gedächnis auf die Sprünge
Oder die Erfüllung sexueller Wünsche
Spaß bei Seite, „Hast du schon mal diesen Mann erblickt?“
Dabei zeigte ich auf mein eigenes Angesicht
Er stammelte grade noch den Namen einer heidnischen Stätte
Wo sie zu Heinekenfässern beten wie bei 'ner heiligen Messe
Man nennt es Kneipe und er sah mich dort in reizender Wäsche
Aber jetzt wäre er bereit, sein Schweigen zu brechen
Da infiltrierte ein Messerstich sein Polyestergemisch
Man wollte die petzende Snitch beseitigen oder besser noch ich
Besser wär's, wenn jetzt mein Rad für einen Ortswechsel rollt
Auf den Ohren Steppenwolf
Fortsetzung folgt