Binärbaum
So vieles was ich mir in all den Jahren
Mit Mühe und mit Schmerz erbildet hab
Drum solls Richtige auch bitte richtig bleiben
Es war ja schließlich bis hierher schon hart
Gewissheit, Dogma, Faktum oder Fake für fame?
Glauben, Wissen, Wünschen und nicht wolln?
Wer sich mal sicher war, der hinterfragt nicht gern
Der Anspruch brennt, doch Zeit läuft stets davon
Da liegt die Hoffnung auf die Einfachheit des Bleibens
Neben der Sehnsucht nach der Sicherheit im Sein
Auf einer dicken Decke ungestellter Fragen
Im Schatten des Binärbaums der Erkenntnislosigkeit
Und bis zum nächsten Matrixglitch hoff ich, dass es so bleibt
Doch schleicht auf meinem Rücken die Erfahrung
Dass Schwarz und Weiß nicht alle Farben sind (sondern keine)
Und Falsch und Richtig Perspektivenfrage
Und Gut und Böse nie alleine sind
Mit rosarot-polarisierter Brille
Verharr ich hier mit angehaltener Luft
Ich krall mich in vermeintlich sichre Bänke
Und spür doch tief unter mir eine Kluft
Da liegt die Hoffnung auf die Einfachheit des Bleibens
Neben der Sehnsucht nach der Sicherheit im Sein
Auf einer dicken Decke ungestellter Fragen
Im Schatten des Binärbaums der Erkenntnislosigkeit
Und bis zum nächsten Matrixglitch hoff ich, dass es so bleibt
Doch irgendwann werd ich wieder Luft holn müssen
Weil mir ja sonst der Schädel bald zerplatzt
Bau ich mir dann aus Ignoranz ein Kissen
Oder geb ich meine Sicherheiten ab?
Die Mandelbaum-Fraktale meines Grübelns
Fluch und Segen meiner ganzen Existenz
Geb’n mir multiple Eskalationsoptionen
Und treiben mich über den Rand der Konsequenz
Wär es nicht so, wär ich nicht so, drum scheiss drauf!
Doch richtig Frieden gibt es nur dann nie
Das Sehnen nach der simplen Kopfoase
Bleibt so wohl unerfüllte Phantasie
Es liegt die Hoffnung auf die Einfachheit des Bleibens
Neben der Sehnsucht nach der Sicherheit im Sein
Auf einer dicken Decke ungestellter Fragen
Im Schatten des Binärbaums der Erkenntnislosigkeit
Im lauen Schatten des Binärbaums der Unkenntnislosigkeit
Und bis zum nächsten Matrixglitch hoff ich, dass es so bleibt
