Die Seeräuber vom Mittelmeer

Stephen Janetzko

Wir fahren, wir fahren,
so fahren wir daher.
Die Wellen schaukeln leise,
und weiter geht die Reise
Wir fahren übers Meer.
Da folgt uns von ferne
ein kleines Schiff geschwind.
Was mag das nur bedeuten?
Wir sagen unsern Leuten:
»Setzt Segel in den Wind!«
Das Schiff kommt uns näher,
und bald holt es uns ein.
Wir wollen schnell entkommen
und sehen ganz beklommen:
Es müssen Räuber sein.
Sie rudern und rudern
ganz nah an uns heran.
Gleich werden sie uns entern,
und unser Schiff wird kentern.
Gleich fängt das Kämpfen an.
Seeräuber sind bewaffnet
mit Dolch, mit Schwert und Speer.
Wir nur mit bloßen Händen.
So muss der Kampf bald enden.
Uns rettet keiner mehr!
Sie rauben, was wir haben,
und bringen alles fort.
Sie fesseln uns mit Ketten.
Nicht einer kann sich retten.
Sie treiben uns von Bord.
Zurück bleibt unser Schiffchen.
Sie lachen laut und froh.
Sie schlagen es zusammen
und setzen es in Flammen.
Da brennt es lichterloh.
Was soll nur aus uns werden?
So groß ist unsre Not.
Sie feiern wie besessen.
Wir kriegen nichts zu essen.
Nicht einen Bissen Brot.
Nach vielen langen Stunden
und mitten in der Nacht,
da hat das Schiff ganz leise
nach seiner schlimmen Reise
am Ufer festgemacht.
Sie können nur noch lallen
und legen sich aufs Deck.
Von unserm Wein betrunken!
Wie haben sie gestunken!
Wie kommen wir hier weg?
»Sag, Freund, den Kettenschlüssel,
hast du ihn eingesteckt?«
»Sie haben ihn verloren!
Ich packt ihn unverfroren.
Sie haben's nicht entdeckt!«
Die Fesseln sind gefallen.
Kein Räuber wurde wach.
Wir sind davongelaufen.
Wir durften nicht verschnaufen.
Und keiner kam uns nach.
Wir sind davongekommen.
Zu Ende war die Not.
Doch fahre ich bis heute,
glaubt mir's, ihr guten Leute,
nie mehr mit einem Boot.

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