Eiswasser
Meine warmen Gedanken wie Eiswasser zerschmelzen
Das Sonnenlicht verliert ihre mütterliche Stärke
Und ich bleibe zurück und nehme alles hin
Ein kurzes, unbewusstes Zucken aus den Mundwinkeln
Lässt meine trockenen Lippen aufreißen
Und ich schmecke das Blut und den Geist des Lebens
Sehnsüchtig tröste ich mich in den Schlaf
Rot ist der Stern meiner Liebe
Schwarz sind die Gedanken in mir
Umrisse der Welt enttäuscht vernommen
Goldene Flügel für den Sterbenden
Treibe ich auf dem leeren Ozean
Und denke an die Vergangenheiten fleischlicher Gelüste
Ein junges Mädchen kratzt an meinem Sarg
Und wendet sich traurig
Ab
Erfrorenes Wasser als Fundament eines Traums
Das Bewusstsein ist das Tor zur Welt
Und ich spüre die Geburt und das Einmalige
Totenburgen
Im schwachen Licht des Mondes erscheinen
Aufflackern alter Mythen im Herzen der Nacht
Und ich schreie mit dem eisigen Wind
Und sterbe langsam – lautlos vor mich hin
Ein zerkratztes Gesicht im Spiegel
Zwei Augen unbeweglich etwas suchen
Eine salzige Träne als Zeugnis meiner Liebe
Ich entsage Gott
Und leugne seinen Nutzen als Hebamme
Gefüllte Becher zur Trauerstunde
Segne ich die Sünden meines Lebens
Und schieße mir lässig
Durch die Hand