Die Tage grau [Re-Mastered]
DIE TAGE GRAU
Die Tage grau und du versuchst zu leben
und weißt genau, du wirst nie wieder schweben,
so wie es war, als dich deine Gedanken
noch nicht ins Taumeln brachten und ins Schwanken
als du noch selber dachtest und sie dich nicht dachten
dich noch nicht fesselten und dich noch nicht verlachten
als es noch hell war hinter deinem Denken,
du dich noch lieben konntest, mit dir selbst beschenken.
Du willst die Zeit so gern wieder heraufbeschwören
doch die Gedankenfetzen die nicht dir gehören
zerreißen dich, zerstückeln deine Sätze
die du zu formulieren versuchst, doch die Gesetze
der Sprache, die mal deine war, sind unauffindbar
am ehesten noch da zu finden, wo man Kind war
und unbedarft, verzückt mit Worten spielte
und nichts erreichen wollte und auch auf nichts schielte.
Die Tage grau, das wars dann wohl, du wirst nie wieder
dir selbst begegnen. Höchstens ein paar Lieder
aus deiner Kindheit werden dich erreichen
und ich werd nicht von deiner Seite weichen
du wirst mich sicher bald nicht mehr erkennen.
Was solls. Das kann uns beide auch nicht trennen
Und doch – wer weiß – nach diesem dunklen Leben
wirst du vielleicht befreit dereinst ins Helle schweben