Bleib Nicht Liegen
Schon wieder wühlt sich dein Gefühl
in irgendeine Weichheit ein.
So zart umfangen, so vertraut,
das muß doch jetzt die Liebe sein.
Und feuchte Haut und plötzlich Mut.
Und alle Lust will Ewigkeit.
Du bettest dich. So liegt sich´s gut.
Jetzt nur noch Frau sein und bereit.
Doch bleib nicht liegen,
denn sonst gräbt sich etwas fest in deinem Hirn,
was dir irgendwann den Mut zum Atmen nimmt.
Und auf einmal prägt dir einer dieses Zeichen auf die Stirn,
das die Wege, die du gehen willst, bestimmt.
Jetzt ist nur wichtig, daß man spürt,
das Denken hat dir Angst gemacht.
Nun eine Hand, die schmiegt und führt,
und dann den Frieden einer Nacht.
Wozu noch weiter. Kuß und Sand
und etwas Wärme sind genug.
Der Himmel schweigt. Das hat Bestand.
Und alles andre ist Betrug.
Doch bleib nicht liegen,
denn sonst gräbt sich etwas fest in deinem Hirn,
was dir irgendwann den Mut zum Atmen nimmt.
Und auf einmal prägt dir einer dieses Zeichen auf die Stirn,
das die Wege, die du gehen willst, bestimmt.
Wie schön: Die Erde wölbt sich sanft,
und dieses Bett auf dem Asphalt
ist hart, doch liegst du unverkrampft
und ausnahmsweise gut bestallt.
Kein Atem mehr. Schon welkt die Zeit.
Du fängst dir einen Körper ein.
Du läßt dich fall´n. Es ist soweit.
Und: Dieser Tod muß herrlich sein.
Doch bleib nicht liegen,
denn sonst gräbt sich etwas fest in deinem Hirn,
was dir irgendwann den Mut zum Atmen nimmt.
Und auf einmal prägt dir einer dieses Zeichen auf die Stirn,
das die Wege, die du gehen willst, bestimmt.