Wintermärchen
Auf dem Baum vor meinem Fenster
Saß im rauhen Winterhauch
Eine Drossel, und ich fragte
„Warum wanderst du nicht auch?
Warum bleibst du, wenn die Stürme
Brausen über Flur und Feld
Da dir winkt im fernen Süden
Eine sonnenschöne Welt?“
Antwort gab sie leisen Tones
„Weil ich nicht wie andre bin
Die mit Zeiten und Geschicken
Wechseln ihren leichten Sinn
Die da wandern nach der Sonne
Ruhelos von Land zu Land
Haben nie das stille Leuchten
In der eignen Brust gekannt
Dir auch leuchtet hell das Auge
Deine Wange zwar ist bleich
Doch es schaut der Blick nach innen
In das ewige Sonnenreich
Lass uns hier gemeinsam wohnen
Und ein Lied von Zeit zu Zeit
Singen wir von dürrem Aste
Jenem Glanz der Ewigkeit“
Lass uns hier gemeinsam wohnen
Und ein Lied von Zeit zu Zeit
Singen wir von dürrem Aste
Jenem Glanz der Ewigkeit
Singen wir von dürrem Aste
Jenem Glanz der Ewigkeit