Kommen Und Gehen

Gisbert zu Knyphausen

[Verse 1]
Setz' dich zu mir, ich hab' Zeit
Ich glaube das ist wohl der Preis
Für 90 Jahre Leben
Ich hab' Glück gehabt, ich weiß

[Verse 2]
Meine Zeit, sie ging so schnell
Und dabei lauf' ich schon so lang
Auf meinem Weg Richtung Unendlichkeit
Ist schon eine Ewigkeit vergangen

[Verse 3]
Jetzt hab' ich zittrige Hände und einen Kopf noch voller krummer Ideen
Bei all den Bildern von früher kann ich bald nur noch tatenlos zusehen
Wie sie in mir alle miteinander verschwimmen
Meine geliebten Erinnerungen, wo wollt ihr denn ohne mich hin?

[Verse 4]
Meine rastlosen Freunde, die sind alle schon gegangen
Und ich wünschte sie könnten mir ein Lied davon singen
Wie es ist wenn wir in diesem Wettrennen
In das Licht durch die Ziellinie sehen

[Verse 5]
Einer geht, und einer kommt
Und neulich war es fast soweit
Das Zimmer war zurechtgemacht, alles schien bereit
Doch diese Welt war nie gerecht
Und auch das Glück hält nie lang an
Denn das Kind, das neu geboren war
Lag tot in Mutters Arm

[Verse 6]
Ihre zitternden Hände hielten es fest wie in einem Traum
Das Wunder ging zu Ende, ohne auch nur einmal die Welt anzuschauen
Bitte sag' mir, was macht denn das für einen Sinn
Du süßes Mädchen, wo willst du denn ohne uns hin?

[Verse 7]
Schau' dieser hellblaue Tag, der fängt jetzt ohne dich an
Und ich wünschte du könntest hören, wie die Vögel singen
Ich lass ein Licht brennen, damit du uns findest, wenn
Du es dir doch noch einmal anders überlegst

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