In der Nacht
In der Nacht, in der Nacht
Wenn der Wärter nicht mehr wacht
Sitz' ich lange und still auf der Schwelle
Denn ich hab' für die Nacht
Einen Schlüssel mir gemacht
Und mit dem komm' ich leicht aus der Zelle
Und ich kriech' in der Nacht
Durch den engen dunklen Schacht
Und ich horch' und ich wart' und ich zitter'
Doch ich hab' mit Bedacht
Etwas Geld mir mitgebracht
Und besteche den Wächter am Gitter
Und ich geh' durch die Straßen der Stadt und tu ganz
So als wär's niemals anders gewesen
Wenn's dann kracht in der Nacht, bin es ich und man kann's
Nächsten Tag in den Zeitungen lesen
Wenn der Morgen dann graut
Und der Wärter nach mir schaut
Sitz' ich längst auf der Pritsche im Zimmer
Dann bekomm ich den Tee
Und der Doktor sagt: "Ich seh'
Keine Änd'rung: Meschugge, wie immer!"