Der Schatten an der Wand
Der Schatten an der Wand sieht wie ein Einhorn aus
Und Fledermäuse schreien draußen auf dem Friedhof
Die Orchidee auf dem Totenkopf ist schon ganz schwer vom sterben
Und nur ihr Treibhausduft schwebt noch im Haus
Die Whiskeyflasche hat der Wind erwischt der durch das Fenster strich
Sie liegt in Scherben, und die Scherben ziehen dich höhnisch an
In deiner Hand verqualmt diе Zigarette, die du nicht mеhr rauchen willst
Denn dein Herz schlägt jetzt so laut und du ringst nach Luft
Du glaubst du bist die Nebelhölle wo die Fledermäuse schwirren
Und dann liegst du wie ein Kind bei wilden Tieren
Du siehst dich nach der Frau um die eben noch bei dir war
Doch da ist nicht mal mehr ein Abdruck auf dem Kissen
Du glaubst auf der Strasse drehen sich die Leute um und flüstern
Wir gehen nicht mehr zu dem, den hat's das Herz zerrissen
Doch was da flüstert ist der Wind, in einem Fieberhirn
Er ist so heiß und läst dich trotzdem frieren
Es ist jetzt vier Uhr früh die Zeit einzuschlafen
Du weißt es kommt doch jedes Totenschiff am ende seiner Reise in den Hafen